Wenn Dein Partner oder ein Familienmitglied erkrankt oder nach einer Erkrankung nicht mehr so ist wie er einmal war, ändert sich plötzlich auch Dein Leben. Nichts ist mehr so wie es einmal war.
Du machst Dir sorgen, hast Angst wie das alles weitergehen soll. Bist für ganz viel verantwortlich und musst den Laden trotz allem irgendwie am Laufen halten. Schon allein, um für die Kinder ein gewisses Maß an Normalität zu wahren. Deine eigenen Bedürfnisse musst Du zurückstellen.
Das alles kostet viel Energie
und geht auch eine Weile gut, aber irgendwann stellst Du vielleicht fest, dass Dich diese Situation total stresst und möglicherweise auch wütend macht.
Du fragst Dich:
„Warum passiert das ausgerechnet uns.“
Bist vielleicht wütend auf Deinen Mann, weil er sich früher nie geschont hat. Oder es kostet Dir viel Geduld und Kraft Dich um Deine Mutter oder Deine Schwiegermutter zu kümmern.
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass wir Gesundheit immer für selbstverständlich ansehen? Erst wenn der Körper nicht mehr so funktioniert, nehmen wir sie überhaupt wahr.
Allerspätestens, wenn Du merkst, dass Deine Energiereserven schwinden,
was bei so einer Belastung irgendwann kommen wird, das weiß ich aus eigener Erfahrung, solltest Du etwas für Dich tun.
Dauert die belastende Situation an, dann sorge bewusst für Deine Gesundheit und Lebensfreude!
Jetzt ist es wichtig für Dich Deine eigenen Ressourcen zu stärken:
Raum und Zeit für Dich zu schaffen
Mit jemanden über das Thema zu sprechen, vorbehaltlos, ohne Rücksichtnahme
Gefühle wie Wut, Enttäuschung, Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung oder Angst in einem geschützten Raum zuzulassen, wenn Du sie wegdrückst ploppen sie irgendwann nur noch heftiger auf…
Belastungen vermindern, wo es möglich ist: Lass Dir helfen! Du musst nicht alles alleinee machen. Vielleicht gibt es über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe oder Du fragst die nette Nachbarin, ob sie für ein Stündchen auf Deine Kinder aufpasst.
Freunde und Bekannte würden Dich vielleicht gerne unterstützen, wissen möglicherweise aber nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen und sind froh, wenn Du Sie konkret um etwas bittest. Vielleicht entlastet Dich schon eine Essenseinladung und bringt Dich auf andere Gedanken.
Deinen Alltag bewusst lebenswert zu gestalten, zum Beispiel durch Miniurlaube um Energie zu tanken…
Und das Allerwichtigste:
Selbst gesund bleiben! Denn Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben.
Ich habe eine tolle Intervention aus der Positiven Psychologie für Dich, die Dir mehr Freude bringt und Dich unterstützt besser mit Deinen Herausforderungen umzugehen.
Diese Übung kann übrigens jeder machen, in guten, wie in schlechten Zeiten…
Der Fokus auf positive Dinge in Deinem Leben macht Dich resilienter, d.h. Du schwingst in schwierigen Zeiten wieder schneller zurück in die Ausgangsposition und das kann wirklich jeder gebrauchen.
Mach mit beim Miniurlaub! Los geht’s:
Schritt 1:
Was machst Du gerne? Was bringt Dir Energie und Freude?
Erstelle Dir eine Liste mit mindestens 30 – 50 Aktivitäten, verschiedenster Art. Kürzere oder längere Unternehmungen, allein, mit anderen Menschen, spontan oder geplant, sei kreativ! Überlege welche Umgebung Dir gut tut, welche Rituale, welche Menschen…
Und wenn Dir gerade wirklich nichts einfällt, weil es Dir einfach nicht so gut geht, dann denke daran was Dir früher Spaß gemacht hat. Ich bin mir sicher, dann fällt Dir etwas ein.
Schritt 2:
Jetzt geht es an die Planung Deiner Mini-Urlaube!
Sobald Du Deine Liste fertig hast, planst Du Deine Miniurlaube und trägst sie in Deinen Kalender ein. Am besten machst Du das wochenweise, zum Beispiel immer Sonntagabend.
Kennzeichne Deine Mini-Urlaube mit einem Zeichen, ich markiere sie gerne mit einem Herz. Achte gerade am Anfang darauf, dass genügend längere Aktivitäten (ca. 20 Minuten) enthalten sind. Selbstverständlich kannst du den Wochenplan um beliebig viele, kürzere Aktivitäten ergänzen.
Tipp: vielleicht möchtest Du auch Deinen kranken Familienangehörigen bei einigen Aktivitäten mit einbeziehen? Oder Deiner Familie diese Übung vorschlagen.
Schritt 3:
Endlich darfst Du verreisen – die Umsetzung
Jetzt bist Du dran, Deine Mini-Urlaube auch durchzuführen. Klar, dass Du im Trubel des Alltags auch mal eine kleine Auszeit ausfallen lassen musst. Aber im Großen und Ganzen solltest Du Deine Planung schon ernst nehmen!
Und vor Allem: Deine Mini-Urlaube bewusst genießen!
Schritt 3:
Wie waren Deine kleinen Reisen? Rückschau
Nach der ersten Woche ist es ganz sinnvoll, wenn Du Dir Zeit für eine Rückschau nimmst und reflektierst, wie Du die geplanten Mini-Urlaube in die Tat umgesetzt hast. Und das Schönste daran: Du kannst beim Blick zurück nochmal so richtig schön in guten Erinnerungen schwelgen.
Schritt 4:
Haben Dir die Mini-Urlaube Freude bereitet?
Und Dich vielleicht wieder ein bisschen mehr in Deine Kraft gebracht? Dann plane doch gleich die nächste Woche. Das Ziel dieser Übung ist es nämlich die Grundhaltung eines „Mini-Urlaubs“ als selbstverständlichen Bestandteil in Deinen eigenen Tagesablauf zu integrieren
Ich hoffe die Mini-Urlaube bringen ein bisschen mehr Freude, Zeit für Dich und vielleicht auch positivere Beziehungen in Dein Leben.
Wenn Du die Übung ausprobiert hast, am besten über mehrere Wochen, dann schreibe mir gerne, wie sie für Dich war.
Deine
Bettina
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